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Nach den Osterferien konnte das HNBK neun Schüler und vier Lehrkräfte von der norwegischen Partnerschule Rud videregående skole bei Oslo als Gäste in Essen begrüßen. Sie nahmen im Rahmen des europäischen Förderprogramms Erasmus+ an einem spannenden zweiwöchigen Austauschprojekt am HNBK teil.
In der ersten Woche am HNBK lernen die 17 bis 22-jährigen norwegischen Schüler in einem Kurs bei Herrn Kaiser und Herrn Powierski die Grundlagen des KNX-Bussystems kennen. Sie programmieren und verdrahten moderne Haussteuerungssysteme und können diese anschließend in Betrieb nehmen.
Darüber hinaus erhalten die norwegischen Besucher auch interessante Einblicke in anderen Unterricht am HNBK. Bei Herrn Mühlenhoff und Frau Meyer nehmen sie an Englischstunden teil, in der Klasse von Herrn Fehlen geht es um Netzwerktechnik und im Informatikunterricht bei Herrn Mehl um die Programmiersprache C++.
In der zweiten Woche steht ein Projekt der Industrie 4.0 im Mittelpunkt des Austausches. Zunächst lernen die Austauschschüler kleine autonome Logistikroboter, Robotinos von Festo, zu programmieren. Danach kommen sie für einen zweitägigen Workshop mit den SchülerInnen der Klasse SI-21A zusammen.
Unter der Leitung von Herrn Weber und Herrn Lehmann treten sie in internationalen Vierer-Teams zu einem Wettbewerb gegeneinander an. Aufgabe ist es, sogenannte Rover, kleine autonome Fahrzeuge, ähnlich dem Mars-Rover der NASA, zu konstruieren. Ziel des Projekts ist es, die selbstgebauten Rover über eine WebApp vom Smartphone aus zu steuern, sie selbständig vor Wänden abbremsen zu lassen und dann ein Kamerabild aufzunehmen und auf das Smartphone zu schicken. Am Ende des Workshops treten die Rover gegeneinander an und das erfolgreichste Team wird zum Gewinner gekürt.
Neben Technik steht auch kulturelles Sightseeing in Essen auf dem Programm.
Gleich am zweiten Nachmittag ihres Aufenthalts macht die norwegische Gruppe, geführt von Frau Lotfi, einen historischen Spaziergang zur Villa Hügel, dem ehemaligen Wohnsitz der Industriellenfamilie Krupp. Die Villa, die scherzhaft auch als Buckingham Palace von Essen bezeichnet wird, feiert in diesem Jahr ihr 150jähriges Bestehen.
Natürlich darf auch ein Ausflug zum Weltkulturerbe in Essen, der Zeche Zollverein, nicht fehlen, der gemeinsam mit der Klasse SI-21A bei schönstem Sonnenschein am vorletzten Tag des Austausches stattfindet. Gemischt in zwei Führungen, in deutscher und in englischer Sprache, verfolgen die SchülerInnen den Weg der Kohleförderung auf der Zeche in den noch erhaltenen Übertageanlagen von Schacht XII.
Zum Ausklang des Tages geht es bei besten Sichtverhältnissen auf das Panoramadach der Kohlenwäsche, das in 45 Metern Höhe einen Überblick über die Skyline des Ruhrgebietes bietet und zum Staunen anregt, wie grün die ehemalige Industrieregion inzwischen ist.
Besonders spannend an Erasmus+ ist, dass nicht nur Schüler, sondern auch Lehrkräfte die Möglichkeit haben, sich international auszutauschen. Sie arbeiten in europäischen Teams und organisieren den Austausch der Schülerinnen und Schüler, aber haben auch die Chance, gemeinsam pädagogische Konzepte zu entwickeln und umzusetzen.
In europäischer Teamarbeit bewältigen die SchülerInnen in kurzer Zeit Programmieraufgaben, werden durch ihre gemeinsamen Erfolge motiviert, lernen aber auch mit Rückschlägen umzugehen. Arbeitssprache für die Projektteilnehmer ist dabei Englisch, was ein zusätzlicher Gewinn für alle Seiten ist. Und so sind sich bei der Verabschiedung der norwegischen Gäste alle einig, dass der Austausch nicht nur für neue technische Erkenntnisse und deren schnelle praktische Umsetzung sorgt, sondern auch insgesamt den Horizont der TeilnehmerInnen erweitert hat. Alle freuen sich auf die weitere Zusammenarbeit und einen Gegenbesuch in Norwegen.
Text: LOT, DIX, WBR. Fotos: DIX, norwegische Kolleginnen und Kollegen und wie angegeben.