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Oberbürgermeister Thomas Kufen mit den Jugendlichen, die ihre Projekte präsentiert haben (Foto: Moritz Leick, Stadt Essen)
In den Herbstferien fanden wieder zwei Gaming-Workshops für interessierte Jugendliche zwischen 12 und 18 Jahren in den Räumlichkeiten des Heinz-Nixdorf-Berufskollegs in Essen statt. Seit 2019 führt die Stadt die Essen in den Sommer- und Herbstferien diese Workshops zum Thema „Spieleentwicklung“ am HNBK durch.
Am 21. Oktober 2021 nahm auch Oberbürgermeister Thomas Kufen an der Präsentation der Ergebnisse teil. „Was ihr uns heute vorgestellt habt, hat mich schwer beeindruckt. Ich bin zwar kein Experte für Games, aber ich kann mir durchaus vorstellen, dass hier jede Menge Hintergrundwissen nötig ist, aber auch ganz viel Kreativität und Fantasie. Ihr habt all das zusammengebracht und die Ergebnisse sprechen für sich. Tolle Leistung und danke für Euren Einsatz!“, lobte das Stadtoberhaupt die Arbeit der Jugendlichen.
In den jeweils 5-tägigen Ferienworkshops entwickeln und programmieren die Jugendlichen unter der Leitung der Medienpädagogen Marc Velten (MedienMonster), Heiko Wolf (Medienwolf) und Benjamin Heinemann (Creative Gaming) ihre eigenen Games mit verschiedenen Programmen wie Bloxels, Bitsy und Scratch. In kleinen Teams schrieben sie ihre eigene Stories, kreieren Spielfiguren und Charaktere und bauen sich so Schritt für Schritt ihre eigene digitale Spielwelt. Hier kommen neben PCs, Laptops und Tablets aber auch analoge Hilfsmittel wie Story-Karten und -Würfel oder einfach Stift und Papier zum Einsatz. Auf 13 x 13 cm großen Gameboards können die Jugendlichen mit farbigen Blöcken sogar ganze Level, Spielelemente, Helden und Gegner entwerfen und mittels einer App dann digitalisieren und zum Leben erwecken. Auf einem ursprünglich leeren, weißen Bildschirm erschaffen die Jugendlichen Schritt für Schritt, Steinchen für Steinchen faszinierende Welten und Figuren. Jedes noch so kleine Teil, jede Aktion, jede einzelne Bewegung wird in mühseliger Kleinarbeit einzeln programmiert und später mit verschiedenen Texten und Bildern zu einem funktionierenden Spiel zusammengefügt.
So entstehen viele tolle Videospiele, die jeweils am Ende jedes Workshops von den Entwickler-Teams im Rahmen einer Präsentation vorgestellt werden. In phantasievollen Welten müssen die Spielfiguren Rätsel lösen, andere Charaktere retten oder Gegner besiegen. Eine unglückliche Kuh, die von ihrer Weide flieht, um ein besseres Leben zu führen. Ein Zentaur, der andere Fabelwesen aus den Fängen des grausamen Königs befreien muss oder sogar ein „Escape-Game“, in dem man in Team-Work mit einem anderen Gamer Rätsel lösen und sich aus dunklen Räumen befreien muss – die Ideen sind so vielfältig und kreativ.
Als besonderes Highlight stehen den Teilnehmerinnen und Teilnehmern auch immer wieder Fachleute aus der Gaming-Branche für Gesprächsrunden zur Verfügung, in denen die Jugendlichen mehr über die Entwicklung bekannter Videospiele und die verschiedenen Berufe in der Branche erfahren und sich gemeinsam austauschen und Fragen stellen können.
Die Workshops mit je 10 Teilnehmern werden gemeinsam vom Fachbereich Schule der Stadt Essen, dem BildungsCentrum der Wirtschaft gGmbH (bei der Umsetzung vertreten durch die FOM Hochschule für Oekonomie und Managemenent in Essen) und dem Heinz-Nixdorf-Berufskolleg im Rahmen des Projektes „Stärker mit Games“ durchgeführt, getragen durch die Stiftung Digitale Spielekultur, gefördert durch das Bundesministerium für Bildung und Forschung und unterstützt durch das zdi-Zentrum MINT-Netzwerk Essen. Die Organisation und Betreuung vor Ort am HNBK übernimmt Lehrer Stefan Ganser unter der Leitung von Schulleiter Jörg Gleißner.
Nach jedem Ferienworkshop gibt es zudem ein außerschulisches „AG“-Angebot zum Thema „Let’s Plays“. Let’s Plays – also das Vorführen und Kommentieren eines Computerspiels – spielen eine große Rolle in der Gaming-Szene. Auf YouTube sind Let’s Plays sogar nach Musik, das beliebteste Genre. In dem Workshop lernen die Jugendlichen, wie man eigenständig Let’s Plays erstellt. Sie können sich in Film- und Tonaufnahmen sowie Bearbeitung und Schnitt ausprobieren und werden in die Logoentwicklung eingeführt. Auch Informationen zu Nutzung und Präsentation der eigenen Werke sowie zu den rechtlichen Voraussetzungen werden vermittelt.
Der Workshop findet ab dem 08. November 2021 an sechs Montagen (je zwei Stunden) im Heinz-Nixdorf-Berufskolleg statt.
Fotos: Moritz Leick, Stadt Essen und GAN; Text: Stadt Essen/ERT
